Die Jagd nach Walen ging meist von Schiffen, den sogenannten Walfänger, aus. Als der Walfang begann, stand hauptsächlich die Gewinnung von Tran im Mittelpunkt, da dieser als Rohstoff in der Industrie und als Brennstoff diente. Damals wurde aber auch das Walfleisch gerne gegessen.
Früher wurden Wale mit einfachen Harpunen (also Metallhaken) von den Schiffen aus beschossen. Heute erfolgt die Jagd mit Harpunkanonen, die mit einer Sprengladung befüllt ist.
Im Idealfall dringt die Harpune bis zu 30 cm in die Haut des Tieres ein, Widerhaken graben sich in das Walfleisch – lösen dort eine Detonation aus. Die Schockwelle, so argumentieren Walfang-Befürworter, setzt sich bis zum Gehirn fort und tötet das Tier in Sekundenbruchteilen.
Der Walfang in japanischen Gewässern erreichte nach dem 2. Weltkrieg seinen Höhepunkt, als das Fleisch zur Versorgung der leidenden Bevölkerung genutzt wurde; es war aber gesellschaftlich nicht gut angesehen.
Seit 1986 ist der Walfang und auch der Handel mit dem Fleisch verboten. Damals trat das Walfangmoratorium (gesetzlich angeordneter Aufschub) der Internationalen Walfangkommission (IWC) in Kraft. In Ländern wie Norwegen, Japan und Island ist der Walfang allerdings noch erlaubt.
Die Gründe, warum sie weiterhin Wale töten dürfen, sind vor allem finanzielle Interessen durch zum Beispiel den Verkauf von Walfleisch und anderen Walprodukten. Japan und Island sind von dem Walfangverbot ebenfalls ausgenommen, da sie auch ein wissenschaftliches Interesse verfolgen. Norwegen hat von vorneherein Einspruch gegen das Walfang-Moratorium erhoben, denn auf den Färöer-Inseln ist der Walfang eine jahrhundertealte Tradition. Beobachter sind angesichts der dort stattfindenden Treibjagd auf die Meeressäuger allerdings entsetzt.
Vor den Färöer-Inseln sind bei der weltweit umstrittenen Waljagd bereits mehr als 500 Tiere getötet worden. Im Ostpazifik sterben bis zu 20.000 Wale. Japan töte 2022 386 Wale und Norwegen fing insgesamt 572.
Warum sollte uns das Thema Walfang überhaupt interessieren? Wale sind wichtig für uns, weil sie Klimaschützer sind. Durch Wale werden im Meer Nährstoffe durchmischt und ihre Ausscheidungen fördern das Wachstum von Phytoplankton, welches über die Hälfte des weltweiten Sauerstoff produziert.
Ebenso wie Bäume an Land, speichert das Phytoplankton Kohlenstoff. Wale ernähren sich von Plankton und nehmen so Kohlenstoff auf. Wenn Wale sterben, sinken sie auf den Grund und mit ihnen auch der in ihnen gebundener Kohlenstoff. Wale sind also auch selbst ein riesiger Speicher für Kohlenstoff.